Der amerikanische Stararchitekt Frank O. Gehry ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Er gehörte zu den einflussreichsten Baumeistern des 20. Jahrhunderts und revolutionierte mit seinen einzigartigen, skulpturalen Bauwerken die Architektur. Bereits 1989 wurde ihm dafür der renommierte Pritzker-Preis verliehen. Zu seinen berühmtesten Gebäuden gehören das Guggenheim Museum in Bilbao, die aus der Reihe tanzenden Häuser am Düsseldorfer Medienhafen, das schwungvolle Design Museum auf dem Vitra-Campus oder das markante Museum Martha in Herford. Dem rechten Winkel setzte er konsequent und ein Leben lang kippende Wände, fließende Linien und verschachtelte Raumvolumen entgegen und wurde damit zu einem der bekanntesten Dekonstruktivisten.
Schon im Kindesalter hat der aus Abfällen und Spänen aus dem Eisenwaren-Geschäft seines Großvaters kleine Gebäudestrukturen zusammengesetzt. Später studierte er zunächst Kunst, bevor er auf den Rat seine Professors und Mentors Glen Lukens hörte und zur Architektur wechselte. 1962 gründete er in Los Angeles sein eigenes Büro. Mit dem Entwurf des Vitra Design Museums 1989 gelang ihm der internationale Durchbruch. Die Gehry-Partnerschaft Gehry Partners LLP wurde 2001 gegründet. Der Ausnahme-Architekt war bis ins hohe Alter aktiv. „Ich liebe es, zu arbeiten. Ich liebe es, Dinge auszutüfteln“, sagte er 2019 dem „Guardian“. Jetzt ist der unermüdliche Baumeister nach einer Atemwegserkrankung in seinem Haus im kalifornischen Santa Monica verstorben.