24.07.2025
Österreichische Möbelindustrie
Stärkung des Möbelstandortes Österreich

Foto/Grafik: Team 7
Premium-Naturholzmöbel aus Österreich (Team7)
Die Möbelindustrie in Europa steht vor großen Herausforderungen: Dazu gehören steigende Energiepreise ebenso wie hohe Lohnstückkosten und zunehmende Importe aus dem südostasiatischen Raum. Gleichzeitig schlagen die gestiegenen Material- und Rohstoff-Aufwendungen zu Buche. Darüber hinaus erhöhen die aktuellen Anforderungen durch die EUDR (EU-Entwaldungsverordnung) und die ESPR (Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte) den Druck auf die Betriebe. Die österreichische Möbelindustrie begegnet diesen vielfältigen Aufgaben mit gezielter Effizienzsteigerung in der Produktion, einem konsequenten Qualitätsfokus, nachhaltigen Geschäftsmodellen und strategischen Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette.
Allerdings wird der Ruf nach politischer Unterstützung, Bürokratieabbau und gezielten Förderungen in der Branche deutlich lauter. Zwar ist die Transformation in Richtung Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit bei den heimischen Betrieben auf einem guten Weg, wird aber von steigenden Kosten und regulatorischen Aufwendungen begleitet. Um dem entgegenzuwirken, engagiert sich die Österreichische Möbelindustrie auf europäischer und nationaler Ebene für einen fairen Wettbewerb und gegen den unverhältnismäßigen Mehraufwand durch die EUDR- und ESPR-Verordnungen. So erlässt die ESPR ab 2027 für Möbel verbindliche Anforderungen an Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit. Darauf bereitet sich die Branche mit zirkulären Geschäftsmodellen wie Möbel-Leasing, Rücknahmesystemen und Anpassungen von Design bzw. Fertigungsprozessen gemäß neuen Richtlinien vor. Im Rahmen des europäischen Verbands EFIC (European Furniture Industries Confederation) werden zudem kontinuierlich Stellungnahmen an die Europäische Kommission weitergeleitet. Als Teilhaber des Expertenforums erhält die Österreichische Möbelindustrie direkte Einblicke in die Entwicklung der EU-Gesetzgebung und hat die Möglichkeit, Interessen der heimischen Hersteller einzubringen – mit dem Ziel, Umsetzungsfristen, realistische Anforderungen und eine Entbürokratisierung zu erwirken.
Viele Unternehmen prüfen aktuell Einsparmaßnahmen via Preiserhöhungen, Effizienzsteigerungen in der Produktion oder den Ausbau der Eigenversorgung mit Energie wie zum Beispiel Photovoltaik. Die Österreichische Möbelindustrie unterstützt deshalb u. a. das Strompreiskosten-Ausgleichsgesetz für 2025/2026, um eine langfristige Absicherung gegenüber dem Energiemarkt zu gewährleisten. Parallel dazu fordert die Interessenvereinigung, die Lohnnebenkosten zu deckeln. Auf diese Weise könnten Lohnstückkosten im internationalen Vergleich gesenkt werden. Denn die Betriebe im EU-Raum benötigen faire Wettbewerbsbedingungen, um ihre Stärken im Markt ausspielen zu können. Die österreichische Möbelindustrie steht für exzellente Produktqualität, nachhaltiges Wirtschaften sowie eine gelebte Serviceökonomie und setzt damit ein wichtiges Zeichen für die Zukunft der Branche. Deshalb fordern die Hersteller auch gegenüber Importen aus Asien faire Handelsbedingungen. So setzt sich die heimische Möbelindustrie für strengere Kontrollen hinsichtlich Umwelt- und Sozialstandards sowie Schutzmechanismen gegen Marktverzerrungen durch Billigpreise ein. Mit handwerklicher Präzision und modernen Hightech-Anlagen sowie einem klaren Bekenntnis zu Ressourcenschonung fertigen die Betriebe unter hohen sozialen und ökologischen Standards langlebige Möbel in Top-Qualität. Als anerkanntes Gütesiegel bringt das „Austria Gütezeichen Möbel“ die hohen Ansprüche zum Ausdruck: Es kennzeichnet Möbel mit über 50 % Wertschöpfung in Österreich und überdurchschnittlicher Qualität. Mit ihrem Engagement treten die Unternehmen der Möbelindustrie für langlebige Qualität, den Erhalt heimischer Arbeitsplätze und einen starken Wirtschaftsstandort Österreich ein.