Berliner Hinterhof-Idyll: Das Design-Studio von Mark Braun.
Foto/Grafik: Mark Braun
Zu den jüngsten Entwürfen des Berliner Kreativen zählt das multifunktionale Regal ‚Edgar‘ für das französische Unternehmen Hartô.
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Das Regal ‚Edgar‘ lässt sich mittels farbiger Module individualisieren sowie auch als Raumteiler nutzen.
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Rasierset ‚Hexagon‘ für Mühle.
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Mehrfach preisgekrönte Uhr ‚Metro‘ für Nomos Glashütte.
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Obstschale ‚Turn‘ für E15.
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Ein Blick in das Design-Studio von Mark Braun.
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Mark Braun
Bei seinen Entwürfen orientiert sich der Designer Mark Braun nicht an kurzlebigen Trends. Er möchte vielmehr Dinge kreieren, die lange Bestand haben, erläutert er bei einem Besuch vor Ort in seinem Berliner Studio. Dort entsteht Schönes, wie die Uhr ‚Metro‘ für Nomos Glashütte, die Obstschale ‚Turn‘ für E15 oder sein jüngstes Baby, das Regal ‚Edgar‘ für Hartô – alles echte Lieblingstücke.
BERLIN, ALT-TREPTOW. Etwas unscheinbar in einem Hinterhof liegt es, das Designstudio von Mark Braun. Der Ort, an dem viele seiner Ideen, Träume und Visionen ihren Ursprung haben. Schon früh wusste er, dass für ihn nur ein Beruf infrage kommt: Produktdesigner. Bei einem Architekten als Großvater und einer Künstlerin als Großmutter vielleicht auch kein Wunder. Denn von klein auf war er umgeben von Designklassikern. Ein Haus in Bayern, ein Haus in Schweden, und in jedem einzelnen Raum war die Liebe der Großeltern zu hochwertigen Möbelstücken zu spüren. Mit genau dieser Liebe zur „Mikroarchitektur“ wollte sich Mark Braun auseinandersetzen. Klassische Architektur war für ihn keine Option. Er fand es spannender, nach kurzer Zeit bereits ein fertiges Produkt in den Händen zu halten. So absolvierte er erst eine Tischlerlehre, erwarb im Anschluss sein Diplom als Produktdesigner und wagte gleich danach den Schritt in die Selbstständigkeit. Der erste richtige Design-Auftrag ließ nicht lange auf sich warten. Das Resultat war die Leuchte ‚Lingor‘ für Authentics.
Ganz besonders stolz ist er auf seine mehrfach preisgekrönte Armbanduhr ‚Metro‘ für Nomos Glashütte. Vom German Design Award, dem Good Design Award bis zum iF Product Design Award – für die Uhr konnte der Kreative alle wichtigen Preise einheimsen, die man in der Branche gewinnen kann. „Das war einfach nur wahnsinnig cool! So einen Durchbruch zu schaffen – bei dem einfach alles passt –, das hat mich wirklich sehr gefreut.“
Mittlerweile ist die Liste der namhaften Kunden lang: E15, Lobmeyr, Authentics, Minimum, Northern Lighting, Wallpaper, Raumgestalt, Monkey47 und nicht zuletzt Thonet. Eine seiner neuesten Kreationen, das Regal ‚Edgar‘, entwickelte er für die noch junge Möbel-Marke Hartô aus Frankreich. Vom Entwurf bis zum fertigen Produkt – über die Zusammenarbeit mit Hartô ist der Designer voll des Lobes. „Das Unternehmen ist unglaublich dynamisch und handlungsfähig. Bei der Herstellung in Portugal stimmt dann auch noch die Qualität. Die machen dort wirklich einen guten Job.“ Für ihn war die enge Kooperation mit den Mitarbeitern in der Produktion ausgesprochen wichtig. Das Ergebnis überzeugt. Nicht nur durch die klare Optik, sondern ebenso durch seine Funktion. Denn dank farbiger Module ist es beliebig individualisierbar. Zudem lässt es sich – mehrfach übereinandergestapelt – auch als Raumteiler einsetzen.
In Zeiten der Massenproduktion liegt es dem Berliner besonders am Herzen, Produkte zu entwerfen, die lange Bestand haben und sich wenig an aktuellen Modetrends orientieren. „Wenn ich umziehe und keine austauschbaren Möbel habe, sondern nur meinen Lieblingsstuhl und mein Lieblingsregal, nehme ich immer direkt ein Stück Identität mit in die neue Wohnung.“ Dabei arbeitet er sowohl mit traditionellen Werkstoffen wie Holz als auch mit intelligenten neuen Materialien. Er deutet auf seinen 3D-Drucker, der in der Entwurfsphase viel im Einsatz ist. Etwa bei 1:10-Möbel-Modellen oder 1:1-Prototypen für Glas-Serien, Besteck- oder Uhren-Entwürfen. „Unser Berufsstand verändert sich laufend und wir müssen uns ebenfalls weiterentwickeln. Da ist der 3D-Drucker ein sehr hilfreiches neues Tool, neben den klassischen Werkzeugen, wie Skizzen, Renderings und Modellen aus Papier, Gips und Pappe.“